"Frühling?!?",fragte ich lachend. "Zu früh gefreut." Denn es hagelte und schnell töltete ich zurück in den Eingang der Höhle,von hier aus konnte ich den Himmel beobachten, ohne von Hagelkörnern erschlagen zu werden. Nun ja, soooo groß waren sie nun auch wieder nicht...
Abermals schüttelte ich mir die Mähne,aber nicht wegen dem Sand,sondern um die kleinen Körner abzuschütteln.

"Stimmt, ist wohl mehr oder weniger Wunschdenken, wobei es auch nicht mehr wirklich Winter ist. Komisch..." antwortete ich. Mit leicht gesenktem Kopf lief ich durch die Höhle wobei ich zwischendurch einer Stelle auswich ,an der in der Höhlendecke ein kleines Loch war,von dem es in eine Mulde hagelte. Schon nach kurzer Zeit fand ich einen geeigneten Felsvorsprung an dem ich mir die Kruppe rieb.
"Was schätzt du wie weit der Tag schon fortgeschritten ist?" fragte ich Sammy schnaufend "Bei diesem Wetter kann man die Sonne ja gar nicht sehen. Das ständige Prasseln des Hagels macht mich immer so träge - man kann nur nach draußen wenn man ein unangenehmes Bad nehmen möchte..."

"Nachmittag vielleicht?",antwortete ich dem Hengst. "Oh,es hat aufgehört zu regnen",rief ich erfreut und trabte hinaus. Die Wolken waren immer noch am Himmel,aber es sah nicht so aus, als ob es gleich wieder anfangen würde zu regnen oder zu hageln. Unternehmungslustig prustete ich und schaute zu Soertly: "Möchtest du einen weiteren Ort der Insel sehen?",fragte ich. Aufgeregt schlug mein Schweif hin und her, am liebsten würde ich auf der Stelle losgaloppieren,denn so schön und nützlich die Höhle auch war, draußen fühlte ich mich wohler und man kann sich mehr bewegen. Ich spitzte meine Ohren und schaute ihn auffordernd an.

"Gerne" antwortete ich "Nun ist dieser nervtötende Regen endlich vorbei!"
Fröhlich schnaubend sprang ich an Sammy vorbei ins Freie,buckelte und schüttelte meine Mähne. Die Regenwolken rissen auf und die Sonne schickte ihr angenehm wärmenden Strahlen zu uns hinunter. Das Gras glänzte nass und von den Bäumen fielen die vereinzelten letzten Tropfen zur Erde.

"Sollen wir zum Strand gehen?",fragte ich. Ich schlug ärgerlich mit dem Schweif hin und her, denn es hatte abermals angefangen zu regnen. Ich schlug mit einem Vorderhuf auf und schaute den Hengst an: "Hast du Lust? Der Regen hält mich jetzt nicht mehr auf,endlich mal aus der der Höhle zu gehen",rief ich entschlossen,schaute mich um, versicherte mich,dass er mitkam und glaoppierte los, während meine Mähne im Wind flatterte.

---> Strand

"Das hier ist die Höhle.Wir suchen hier bei stärkerem Regen und Unwettern Schutz.Man kann auch hier schlafen,aber ich bevorzuge den Herdenplatz,"erklärte ich Sarrar und trat in die große Höhle ein."Hoffentlich regnet es nicht schon wieder so lange",meinte ich noch zu Soertly.Die Sonne war mittlerweile untergegangen und langsam wurde es dunkler.

Als wir die Höhle betraten wurde es draußen langsam dunkel. Ich suchte mir eine trockene Stelle im Sand und legte mich hin um mich zu wälzen. Innerlich war ich aufgewühlt: Was war da am Wasserfall passiert? Was hatte da geknackt? Ein Raubtier? Wohl kaum, Sammy hatte ja erzählt das es sie auf der Insel nicht gibt. Bis auf die Geschichte vom "Achtbeinigen" hatte auch ich noch nie von einem Raubtier auf der Insel gehört. Warum also die Anderen (und mich) unnötig verrückt machen?
Um mich abzulenken drehte ich mich zu Sarrar und Sammy um.

Ich stand am Eingang der Höhle und schaute hinaus.Der Himmel war von dunklen Wolken verhangen und ich überlegte,wann es wohl zu regnen beginnen würde. Es war nicht sonderlich windig und ziemlich warm,vielleicht gab es sogar ein Gewitter.Dann drehte ich mich um und bemerkte soertlys veränderten Gsichtsausdruck und fragte:"Was hast du?2

"Oach,nichts wichtiges... Der Besuch am Wasserfall hängt mir noch ein bisschen in den Knochen. Ich glaub ich sollte mich nicht so verrückt machen. Wenn wir morgen noch mal gucken gehen, wird warscheinlich alles so sein wie immer. Vielleicht haben wir dann ja auch Glück und treffen ein anderes Pferd."
Draußen fing es langsam an zu regnen und schon bald war die Höhle voll von dem prasselnden Geräusch des Regens. Sarrar hatte schon seit längerer Zeit nichts mehr gesagt. Was beschäftigt sie nur so?
Schließlich stand ich auf und stellte mich neben Sammy. "Ich mag das Geräusch, wenn der Regen auf Steine oder Blätter prasselt..." sagte ich verträumt "Es ist so beruhigend,oder?"

Über den Vorfall am wasserfall machte ich mir nicht mehr allzu viele Sorgen und stimmte Soertly zu:"Ja,das geräusch liebe ich und diesen duft erst!" Ich atmete die frische,klare Luft ein und schnaubte. Sarrar schien,als wäre sie müde von ihrer reise hierher,wir wussten zwar nicht,woher sie kam und ob sie überhaupt in unsere herde wollte,aber sie konnte gern bleiben und deshalb ließ ich sie vorerst in Frieden."Es hat aufgehört zu regnen",bemerkte ich schließlich und fragte."sollen wir woanders hingehen? Sarrar kann sich ja hier etwas ausruhen."